Beschreibung
„Verantwortungsvoll handeln bedeutet nichts anderes, als auf Machtverhältnisse Rücksicht zu nehmen." (Konrad Paul Liessmann, 2023) Architekt innen fühlen sich in ihrer gesellschaftsrelevanten Rolle verantwortlich. Diese Verantwortung reicht über das bloße Gebaute weit hinaus; das sind zumal ideelle Ansprüche wie die Art und Weise, wo wir arbeiten, wie Menschen gebildet und ausgebildet werden, wie sie zusammenleben können, wie Heilung und Gesund werdenund bleiben aussieht, wie wir uns begegnen, aber auch, wie nachhaltig die Architekturselbst ist, ob nun auf sozialer, wirtschaftlicher oder kologischer Ebene. Aber liegen diese Dinge wirklich und wahraftig in ihrem Verantwortungsbereich? Und wenn ja, warum sind sie nicht mit der Macht ausgestattet, über diese Dinge lettlich zu entscheiden? Wie wirkt sich diese Quasi-Verantwortung auf unser Berufsbild und die
Arbeit aus? Und wie können wir die Quasi-Verantwortung produktiv machen?
Womöglich ist die Verantwortung der Architekt:innen etwas, das gar nicht existieren
kann, nämlich eine Verantwortung für indirekte oder direkte Konsequenzen ihrer Arbeit. Es geht viel eher um eine Quasi-Verantwortung, beschnitten durch neoliberale Dogmen und die Architektur selbst als Dienstleistungsarbeit. In einem politisch-ideellen Umfeld, in dem der Staat untergraben und der private Wettbewerb mit seinen willkürlichen Bedingungen als ultimative Wahheitsfindung verstanden wird, haben die Architekturschaffenden ihren gefestigten Platz verloren. Ist es an der Zeit, verantwortungslos zu handeln, um die Verantwortung über die eigene Arbeit
wiederzuerlangen?
Zeitraum | 24 Okt. 2024 → 26 Okt. 2024 |
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Ereignistitel | 10. Forum Architectural Science: Re/Produktionsbedingungen der Architektur - revisited |
Veranstaltungstyp | Konferenz |
Ort | Dessau, Deutschland, Sachsen-AnhaltAuf Karte anzeigen |
Bekanntheitsgrad | International |
Schlagwörter
- Architekturwissenschaft
- Architekturtheorie
- Verantwortung
- Kritik
Fields of Expertise
- Sustainable Systems