In der Entwicklung und Produktion von sicheren Smartcard Produkten, besteht die Notwendigkeit vertrauenswürdige Daten zwischen mehreren Parteien auszutauschen (Kartenhersteller, OS-Hersteller, Kunde, etc.). Ziel dieses Forschungsprojekts ist es, unter Berücksichtigung der hohen Sicherheitsanforderungen, einen übergreifenden Workflow zu etablieren, der die Themen von Kundenanforderungen über Produktkonfiguration, Verifikation, Herstellung und Auslieferung behandelt. Speziell zwischen den Schnittstellen der einzelnen Parteien können sehr einfach Sicherheitslücken entstehen, wodurch Angreifer Zugriff auf Master-Keys oder sonstige sensible Daten erhalten können.
Dabei ist auf eine generische Architektur zu achten, um die hohe Variation von Produkten, betreffend unterschiedlicher OS Versionen und Hardwareplattformen, abzudecken. Ein beispielhafter Use-Case ist die sichere Einbringung von kundenspezifischen Schlüsseln in die geschützte OS/HW Struktur der Smartcard und ein sicherer Prozess um die eingespielten Schlüssel an den Kunden zu liefern, falls es sich um symmetrisches Schlüsselmaterial handelt.
Darüber hinaus werden neue Methoden für die Generierung von Chip individuellen (dynamische) TP Daten betrachtet, welche die Sicherheit des gesamten Prozesses erhöhen sollen, bei gleichzeitiger Reduktion der benötigten Zeit in der Fabrik.
Smartcard Produkte werden üblicherweise mithilfe der Common Criteria Richtlinien zertifiziert, wodurch weitere Anforderungen an den zugrundeliegenden Entwicklungsprozess und den verwendeten Toolchains zu beachten sind. Um die benötigte Zeit für die Entwicklung von neuen Produkten zu verringern, werden Komponenten bereits zertifizierter Produkte herangezogen. Dabei müssen vorgeschrittene Methoden für die Wiederverwendung von Evaluierungsergebnissen verwendet werden (Composite Product Evaluation).