AuReLiA - Automatisierte Beurteilungsstragegie für Rezyklate im Lebensmittelkontakt - interdisziplinäre Ansätze

Projekt: Forschungsprojekt

Projektdetails

Beschreibung

Die europäische Vision der neuen Kreislaufwirtschaft für Verpackungsmaterialien sieht vor, dass bis 2030 alle Kunststoffverpackungen auf dem EU-Markt recycelbar oder wiederverwendbar sein sollen. Auch die Verwendung von Rezyklaten als Lebensmittelkontaktmaterial ist vorgesehen. Es braucht daher hocheffiziente Sortierverfahren und Recyclingprozesse, um qualitativ hochwertige Recyclingprodukte zu ermöglichen. Vor kurzem hat die EU die Verordnung (EU) Nr. 2022/1616 über Kunststoffrecyclingmaterial für den Lebensmittelkontakt veröffentlicht. Darin werden so genannte "Novel Technologies" definiert und die Kriterien für die Bewertung einiger neuer Recyclingtechnologien festgelegt. Essentiell ist die Fähigkeit der Prozesse Materialien herzustellen, die für die Verbraucher:innen sicher sind. Dies soll durch eine umfangreiche Charakterisierung des Materials erreicht werden. Wie ein solches Monitoring aussehen kann, ist nicht definiert, und es bleibt Raum für Interpretationen, was dies beinhalten soll. Ein Hauptziel dieses Projekts ist daher die Entwicklung einer Bewertungsstrategien, welche die Zulassung von Recyclingtechnologien zur Herstellung von Produkten für den Lebensmittelkontakt unterstützt. Dabei gilt der Grundsatz der Verordnung (EG) Nr. 1935/2004, dass Lebensmittelkontaktmaterialien das Lebensmittel nicht in unzulässiger Weise verändern dürfen, weder in Bezug auf Geschmack oder Qualität noch hinsichtlich Kontaminationen. Auch die Sensorik darf somit nicht außer Acht gelassen werden. Die Überwachung der Prozess- und Produktqualität ist somit unerlässlich, um die Anforderungen der Verordnung (EU) Nr. 2022/1616 zu erfüllen. Um diese Ziele zu erreichen, soll ein automatisierter Analysenansatz entwickelt werden, um die Recyclingprozesse und -materialien umfassend zu charakterisieren und zu überwachen. Es wird eine umfassende instrumentelle Analyse durchgeführt, bei der hauptsächlich gaschromatographische, aber auch flüssigchromatographische Verfahren zur Analyse der Produkte eingesetzt werden. Zu den verwendeten instrumentellen Techniken gehören etwa GC-FID, GC-MS, GC-MS/MS und GC×GC-MS. Für die sensorische Bewertung sind HS-SPME gekoppelt mit GC-FID, MS oder GC-O die Methoden der Wahl. Die Ergebnisse werden mit der Bewertung durch ein geschultes Sensorik-Panel kombiniert. Die aus der instrumentellen Analyse gewonnenen Informationen sollen mit einer toxikologischen Risikobewertung mittels des miniaturisierten Ames Tests kombiniert werden. Frühere Studien haben gezeigt, dass einige recycelte Materialien dazu neigen, im Ames Test positiv zu sein, was bedeutet, dass sie ein gewisses mutagenes oder karzinogenes Potenzial haben. Entsprechende Korrelationen zu Stoffen und Stoffklassen sind zu identifizieren, und es kann darauf geachtet werden, sie während des Recyclingprozesses zu entfernen. Die Kombination dieser Systeme soll relevante Überwachungsinformationen für die Bewertung von Recyclingmaterialien liefern. Schließlich soll ein automatisierter Ansatz geschaffen werden, der eine gezielte Probenahme und Analyse, sowie den Einsatz im Lebensmittelkontakt gemäß der Verordnungen ermöglicht.
StatusLaufend
Tatsächlicher Beginn/ -es Ende1/07/2430/06/28

Fingerprint

Erkunden Sie die Forschungsthemen, die von diesem Projekt angesprochen werden. Diese Bezeichnungen werden den ihnen zugrunde liegenden Bewilligungen/Fördermitteln entsprechend generiert. Zusammen bilden sie einen einzigartigen Fingerprint.