DustRail - Größenspezifische und räumliche Verteilung von verkehrsbedingten Abrieben und partikulären Emissionen

Um das Ziel einer deutlich reduzierten Umweltbelastung bei gleichzeitig steigenden Mobilitätsansprüchen von Bevölkerung und Wirtschaft zu erreichen, müssen für eine nachhaltige Verkehrsentwicklung neben verkehrsträgerspezifischen auch -übergreifende Lösungsansätze bei der Emissions- und Immissionsproblematik verfolgt werden. Dabei bildet die Untersuchung zu Art, Maß sowie der Verbreitung von Feinstaub bzw. von Abriebsemissionen aus dem Verkehrssektor eine nicht zu unterschätzende Rolle. Der Schienenverkehr verfügt im direkten Vergleich zu den anderen Verkehrsträgern mit Blick auf den Umweltschutz über Vorteile bei den Schadstofffreisetzungen, der Energiebilanz oder dem Flächenverbrauch. Dennoch hat der Eisenbahnbetrieb auch Auswirkungen auf die Umwelt. Hierbei sind vor allem anorganische und organische Substanzeinträge aus dem Bahnbetrieb und den assoziierten Infrastrukturen von Bedeutung. Insbesondere die nicht regulierte Thematik der Luftschadstoff- bzw. der betriebsbedingten Abriebs-Freisetzung (Schienenverkehr) ist ein bisher wenig untersuchter bzw. berücksichtigter Forschungsbereich. Untersuchungen aus der Schweiz zeigen zwar, dass deutlich geringere Mengen an Abriebsemissionen (Feinstaub PM10) in die Umwelt gelangen als bisher geschätzt, sie aber dennoch den Hauptanteil, der durch den Schienenverkehr verursachten Feinstaubemissionen, ausmachen. Auch der Partikel-Hauptbestandteil Eisen, ist aufgrund der möglichen Abriebsquellen und Anteile im Schienenverkehr (Bremsen, Räder, Schiene, Fahrdraht und Stromabnehmer), wenig überraschend. Trotz erster Forschungsbestrebungen gibt es noch deutliche Informations- und Datendefizite bezüglich der Emissionsmengen, der Partikelgrößenverteilung, der Freisetzung von gasförmigen Schadstoffen, der chemischen Zusammensetzung oder der Ausbreitung und Auswirkung in/auf verschiedene Umweltkompartimente (Wasser, Boden, Luft). Aufgrund der sehr heterogenen Datenlage bezüglich Abriebsemissionen der verschiedenen Verkehrsträger soll dieses Forschungsvorhaben mögliche Datendefizite identifizieren und einen wichtigen Beitrag zur Schließung der Kenntnislücken leisten. Im Rahmen des Projekts sollen ausgehend von den Abriebsemissionen des Schienenverkehrs auch verkehrsträgerübergreifende Vergleiche angestellt werden.