Das Projekt "Open Trusted Computing (OpenTC)" ist ein von der Europäischen Kommission im Rahmen des sechsten Rahmenprogramms mitfinanziertes Forschungsprojekt, das sich auf die Entwicklung von vertrauenswürdigen und
sicheren Computersystemen auf open-source Basis konzentriert. Dabei berücksichtigt das Projekt sowohl konventionelle Plattformen wie auch embedded systems oder Mobiltelefone. Ziel des Projekts ist es, Systembezogene Bedrohungen, Fehler und Fehlfunktionen zu reduzieren.
Aufgrund von Schwächen der Sicherheit moderner Computerplattformen wurden in letzter Zeit bereits viele erfolgreiche Angriffe auf IT Strukturen durchgeführt, die sowohl schwerwiegende ökonomische Schäden als auch den Ausfall kritischer Infrastrukturen bewirkt haben. Das OpenTC Konsortium wird ein offenes Framework für Trusted Computing
definieren und implementieren. Die Architektur beruht dabei auf Sicherheitsmechanismen die durch grundlegende Betriebssystemschichten zur Verfügung gestellt werden, die Isolationsmechanismen und Schnittstellen zur Trusted-Computing-Hardware zur Verfügung stellen. Diese Schichten erlauben es, erweiterte Vertrauens- und Sicherheitseigenschaften der Plattform für Standard-Betriebssyteme, Middleware und Anwendungen auszunutzen. Die vorgeschlagene Architektur ist breit einsetzbar: Server, Grid-Technologie, Mobiltelefone oder Industrieautomation sind geeignete Zielsysteme. Das
Framework wird um die von der Trusted Computing Group (TCG) spezifizierten Trusted Platform Module (TPM) und die neuen CPUs von Intel und AMD herum entwickelt.
Projektergebnisse werden in Open-Source Produkte integriert und als Open Source Software weitergegeben, wobei der Fokus auf Linux liegt. Das Institut für Angewandte Informationsverarbeitung und Kommunikationstechnologie (IAIK) beschäftigt sich innerhalb des Projekts vorwiegend mit der Integration von Java und Trusted Computing sowie mit den
für den Betrieb nötigen Komponenten der Public Key Infrastrukturen (PKI).