FWF - HydroFRAME - Nationale Wasserstoffvisionen

Projekt: Forschungsprojekt

Projektdetails

Beschreibung

Vor dem Hintergrund international vereinbarter Klimaschutzziele gewinnt Wasserstoff immer mehr an Aufmerksamkeit. Obwohl Wasserstoff bereits in den 1970er Jahren als ein vielversprechender Ersatzstoff für fossile Brennstoffe gesehen wurde, ist der derzeitige Hype beispiellos. Immer mehr Länder führen nationale Wasserstoffziele und -strategien ein, und große Unternehmen wie Toyota, Bosch oder Siemens stellen die Wasserstoffwirtschaft als den Wachstumsmarkt der kommenden Jahrzehnte dar. Die jüngsten Kriegsgeschehnisse in der Ukraine steigern die Hoffnungen auf Wasserstoff nur noch weiter. Während Erwartungshaltung und Aufmerksamkeit gegenüber Wasserstoff stark ansteigen, gibt es erhebliche Diskrepanzen in Bezug auf die Frage, wie Wasserstoff hergestellt werden soll. Ein Blick auf nationale Wasserstoffstrategien zeigt, dass Nationen unterschiedliche Vorstellungen über die zukünftige Rolle fossiler Brennstoffe haben. Deutschland und das Vereinigte Königreich sind hierfür gute Beispiele. Während in Deutschland der Schwerpunkt auf Wasserstoff aus erneuerbarem Strom ("grüner" Wasserstoff) liegt, setzt die britische Strategie zusätzlich auf die Erzeugung von Wasserstoff aus Erdgas kombiniert mit Kohlenstoffsequestrierung ("blauer" Wasserstoff). Anhand der Beispiele Deutschlands und Großbritanniens, wird im HydroFRAME-Projekt die Entwicklung nationaler Visionen von soziotechnischen Zukünften analysiert. Zu diesem Zweck werden die Zukunftsbilder, die in den deutschen und britischen Wasserstoffstrategien transportiert werden, als politisch legitimierte „Imaginaries“ konzeptualisiert und folgende Fragen behandelt: - Welche Erwartungen und Visionen sind mit den entstehenden Wasserstoff-Imaginaries in Deutschland und Großbritannien verbunden, und welche Framing-Prozesse in der politischen Arena haben die Formierung dieser Imaginaries vorangetrieben? - Welche alternativen oder konkurrierenden Wasserstoffvisionen gibt es in diesen Ländern, und worin bestehen die länderspezifischen Unterschiede? - Welche Narrative sind mit den etablierten Erdgas-Imaginaries der Länder verbunden, und wie verhalten sich diese Narrative zu den entstehenden Wasserstoff-Imaginaries? - Wie hat sich das öffentliche Framing von Wasserstoff in den beiden Ländern im Laufe der Zeit entwickelt, und welche Rolle spielt diese Entwicklung für die Formierung gegenwärtiger Wasserstoff-Imaginaries? Auf Basis dieser Fragen beleuchtet HydroFRAME wie die Zukunftsbilder, die mit den deutschen und britischen Wasserstoffstrategien einhergehen, mit diskursiven Prozessen zusammenhängen. Dadurch gewinnt das Projekt wichtige Erkenntnisse über das Zusammenspiel zweier verschiedener Arten von Erwartungen: institutionell stabilisierte Erwartungen einerseits, und Erwartungen, die rhetorisch mittels „language in use“ geteilt werden, andererseits. Darüber hinaus liefert das Projekt eine wichtige Entscheidungsgrundlage für Länder und Regionen, die derzeit über ihre eigene Wasserstoffzukunft nachdenken.
StatusLaufend
Tatsächlicher Beginn/ -es Ende1/01/2331/12/25

Fingerprint

Erkunden Sie die Forschungsthemen, die von diesem Projekt angesprochen werden. Diese Bezeichnungen werden den ihnen zugrunde liegenden Bewilligungen/Fördermitteln entsprechend generiert. Zusammen bilden sie einen einzigartigen Fingerprint.