GNSS-Check - GNSS Risikoeinschätzungstool

Projekt: Forschungsprojekt

Projektdetails

Beschreibung

Die aktuelle Situation in der Ukraine gibt Anlass zur Sorge. Bereits 2014 im Rahmen der Krimkrise wurde im Rahmen eines EU Projekts (UKRAINE) massive GNSS Störattacken detektiert und dokumentiert, mit Auswirkung auf die dortige kritische Infrastruktur (Flughafen – Ausfall GBAS, Mobilfunkunternehmen – Ausfall der Synchronisierung). In den vergangenen Jahren hat die Zahl solche Vorfälle global gesehen dramatisch zugenommen und es ist davon auszugehen dass es in Zukunft auch in Österreich zu solchen Vorfällen kommen wird. Die kritische Infrastruktur stellt einen besonders sensiblen Bereich des österreichischen Staates dar. Aus diesem Grund wurde 2008 das Österreichische Programm zum Schutz kritischer Infrastrukturen etabliert und darauf aufbauend 2014 (APCIP, 2014) weiterentwickelt. Zur Steigerung der Resilienz in Österreich ist die Zusammenarbeit von Wirtschaft und Staat erforderlich. Ein zentraler Faktor für den Schutz der kritischen Infrastruktur ist die Sicherheits-kultur in der jeweiligen Organisation, die sich im Rahmen von Werten, Einstellungen, Verhaltensmustern und Artefakten manifestiert. Sicherheitskultur in Organisationen wurde bisher hauptsächlich in Zusammenhang mit Unfällen untersucht. Auf der anderen Seite sind innerhalb der letzten Jahre GNSS-Technologien und Anwendungen immer wichtiger geworden und beeinflussen mittlerweile große Teile des täglichen Lebens. Oft wird übersehen, dass vieler unserer täglichen Aktivitäten direkt oder zumindest indirekt von GNSS-Services abhängen. Eine der größten indirekten Abhängigkeiten entsteht dadurch, dass sich viele industrielle Stakeholder, Anwendungen und Betreiber kritischer Infrastruktur (zumindest teilweise) auf GNSS verlassen. Umfragen bei österreichischen Stakeholdern ergaben, dass das Bewusstsein für die Schadensanfälligkeit der GNSS-Signale noch eher gering ist. Der Hauptgrund dafür liegt im fehlenden Wissen der Usercommunity über die Arbeitsweise und die Möglichkeiten der GNSS-Signale. Aufgrund der Tatsache dass Signalinterferenzen und andere störende Events durch die technischen Möglichkeiten und die gesteigerte Nutzung zunehmen werden, wird sich auch das Gefahrenpotential erhöhen. Daher ist es unvermeidlich, nun Maßnahmen ergreifen um GNSS-Benutzer, insbesondere die der kritischen Infrastruktur in Zukunft zu besser schützen zu können. Entwicklung eines Tools, dass durch Konsolidierung bisher erreichter Forschungsergebnisse GNSS Nutzer dabei unterstützt, die Verwendung von GNSS Services in ihren Anwendungen zu verstehen und das damit assoziierte Risiko einschätzen zu können. Es ermöglicht den österreichischen Stakeholdern die Auswirkungen des GNSS Verlusts auf kritische nationale Infrastruktur, Applikationen sowie Organisationen zu quantifizieren. Es wird eine systematische Bewertung der Risiken durch Verlust oder Abfall von GNSS-Signalen, -Dienste oder -Anwendungen ermöglichen. Die Ergebnisse sollen auf eine Vielzahl von Nutzern mit unter-schiedlichen Bedürfnissen, verschiedenen GNSS Anwendungen, unterschiedlichen Bedrohungen / Schadensanfälligkeiten und unterschiedlichen Ebenen der fachlichen Kompetenz anwendbar sein. Es wird den österr. Behörden ermöglichen, die Abhängigkeit von GNSS zu quantifizieren und die Belastbarkeit auf organisatorischer, industrieller und nationaler Ebene zu analysieren. Das Tool wird die Analyse und den Vergleich zwischen Organisationen, Industrie, Entwicklungen im Laufe der Zeit etc. ermöglichen. Projektergebnis sind technische Anforderungen an, sowie ein Designvorschlag bzw. ein Implementierungsleitfaden für ein GNSS Risiko-managementtool.
StatusLaufend
Tatsächlicher Beginn/ -es Ende1/11/2231/10/24

Fingerprint

Erkunden Sie die Forschungsthemen, die von diesem Projekt angesprochen werden. Diese Bezeichnungen werden den ihnen zugrunde liegenden Bewilligungen/Fördermitteln entsprechend generiert. Zusammen bilden sie einen einzigartigen Fingerprint.