Ausgangssituation, Problematik, Motivation: Wärmepumpen sind eine vielfältig einsetzbare Energieeffizienz- und Erneuerbare Technologie mit großem Potenzial, einen
substanziellen Beitrag zum geforderten Umbau des Energiesystems zu leisten. Eine wichtige Rolle können Luft-Wärmepumpen (L-WP) aufgrund ihrer Charakteristika wie z.B. geringer Platzbedarf und einfacher Installation insbesondere in dicht bebauten, städtischen Siedlungsgebieten spielen. L-WP emittieren aufgrund des hohen benötigten Luftvolumenstroms oftmals Geräusche beim Ventilator und Verdampfer, die sich in der Übergangszeit aufgrund der Vereisung des Verdampfers noch verstärken. Die als störend
wahrgenommenen Betriebsgeräusche können zu Nachbarschaftskonflikten mit gesundheitlichen, psychischen und finanziellen Folgen führen, und damit zu einem gravierenden Wettbewerbsnachteil der Technologie werden, und deren breiten Einsatz hemmen.
Ziel: Das gegenständliche Projekt zielt primär darauf ab, die Akzeptanz von Wärmepumpen zu erhöhen und Marktbarrieren durch Reduktion von Schallemissionen und Vibrationen
abzubauen.
Innovationsgehalt, Ergebnisse und Erkenntnisse: Zu diesem Zweck werden Vorarbeiten zur Erarbeitung einheitlicher rechtlicher und normativer Rahmenbedingungen durchgeführt,
und die Entwicklung akustischer Emissionen im Betrieb von WP auf Komponenten- und Systemebene mittels innovativer Methoden und Prüfinfrastruktur im Detail analysiert. Es
werden neuartige Ansätze zur Reduktion der akustischen Emissionen von Wärmepumpen wie Störschallunterdrückung, verschiedene Montageoptionen, Schallabsorptions- und
Schwingungsdämpfungsmaßnahmen untersucht und hinsichtlich ihrer Wirkung bewertet.
Zudem werden realistische Schallausbreitungssimulationen durchgeführt, um optimale Aufstellungsszenarien und -orientierungen insbesondere in kleineren Siedlungsgebieten zu
identifizieren. Des Weiteren werden innovative Konzepte zur optimalen Lagerung sowie zur Wirkung optimierter Schallschutzummantelungen entwickelt. Mittels Wahrnehmungstests wird der Einfluss verschiedener operativer und schallmindernder Maßnahmen auf die Lästigkeit erhoben. Diese Lästigkeitsurteile werden zu akustischen und psychoakustischen Parametern in Beziehung gesetzt, um daraus ein Bewertungsschema abzuleiten. Das gewonnene Know-How wird, gemeinsam mit den Ergebnissen und Erkenntnissen aus den Vorprojekten, in internationale Expertenmeetings eingebracht, und intensiv auf nationaler
Ebene in verschiedenen Zielgruppen (insbesondere bei Herstellern von Wärmepumpen und deren Komponenten, akustischen Beratern, Installateuren und Planern von
Wärmepumpenanlagen, nationalen Entscheidungsträgern) disseminiert. Nationale Forschungsaktivitäten sowie internationaler Know-how- und Ergebnistransfer in Bezug auf
die Reduktion akustischer Emissionen von Wärmepumpen, wie sie in diesem Projekt angestrebt werden, sind von zentraler Bedeutung für die Beibehaltung bzw. Stärkung der
Wettbewerbsfähigkeit der nationalen WP-Branche, die mögliche Akzeptanzprobleme aufgrund akustischer Emissionen als eine der größten Herausforderungen bei der Entwicklung eines WP-Massenmarktes sieht.