Einfache Zucker wie D-Glucose, Saccharose (Rohr- oder Rübenzucker) und Lactose (Milchzucker) gehören zu den billigsten nachwachsenden organischen Rohstoffen. Mit Hilfe weniger synthetischer Transformationen und unter weitestgehendem Verzicht auf traditionelle Schutzgruppenstrategien lassen sich diese Rohmaterialen als Ausgangsprodukte für eine Vielzahl interessanter Produkte mit potentiell höherem "added value" einsetzen. Beispiele aus dem Bereich der Arbeitsgruppe sind nicht-ionogene Tenside, enantiomerenreine Glycerinderivate sowie Gylcosidasenhemmer auf Saccharosebasis, verschiedene Zwischenprodukte für die Synthese aus D-Mannit und D-Glucit, aber auch bereits komplex strukturierte Vorstufen von Diagnostika und Therapeutika. Eine wichtige Methode im Zusammenhang mit der Herstellung ist dabei die Umwandlung (Isomerisierung) der billigen, leicht verfügbaren Ausgangsmaterialien in seltenere und damit wertvollere Isomere mit Hilfe chemischer und biochemischer Verfahren.