Für höhere Frischdampftemperaturen in kalorischen Kraftwerken existieren Bestrebungen, die häufig verwendeten austenitischen Rohrwerkstoffe durch ferritisch-martensitische Stähle zu ersetzen. Die ferritisch-martensitischen Stähle haben gegenüber den Austeniten die Vorteile einer besseren Wärmeleitfähigkeit (besseres Anfahrverhalten der Kraftwerke - thermische Ermüdung), der geringeren Kosten und des höheren Widerstandes gegen Spannungsriß-Korrosion. Durch die angestrebte Erhöhung der Temperaturen in kalorischen Kraftwerken ist es möglich, den Wirkungsgrad zu steigern und gleichzeitig die Emissionen zu senken. In den letzten Jahrzehnten wurden diese Stähle durch die "trial and error"-Methode d.h. prinzipiell experimentell weiterentwickelt. Dadurch konnten aber keinerlei grundlegenden Erkenntnisse und Verständnis über die Einfluß-Parameter auf das Kriechverhalten und Ihre Wechselwirkungen gewonnen werden. Das Ziel dieses Projektes ist es, als wesentlicher Teil der neuen europäischen Forschungs-Initiative COST 536, mittels grundlegender Überlegungen und Computer orientierter Methoden eine physikalisch fundierte Beschreibung des Hochtemperatur-Verhaltens und der Stabilität dieser Stähle zu erhalten.