MeteoR - Mechanisch-thermochemische Verfahrenskombination für das Recycling von Feinfraktionen aus Abfallbehandlungsanlagen

Projekt: Forschungsprojekt

Projektdetails

Beschreibung

Feinfraktionen sind in der Abfallwirtschaft allgegenwärtig. In Österreich fallen bei der mechanischen Behandlung verschiedener Abfallströme (Baurestmassen, Siedlungs- und Gewerbeabfälle, MVA-Rostaschen, Shredderrückstandsaufbereitungsanlagen) jährlich geschätzt 1,9 Millionen Tonnen verschiedener Feinfraktionen an, was ca. 6,5 % des österreichischen Gesamtabfallaufkommens (ohne Bodenaushub) entspricht. Trotz dieser beträchtlichen Menge werden Feinfraktionen aufgrund ihrer heterogenen Beschaffenheit, Agglomerationsneigung oder Schadstoffbelastung meist als unerwünschte Problemfraktion gesehen und nicht wieder in Stoffkreisläufe eingegliedert, sondern verbrannt und deponiert oder direkt deponiert. Jedoch bestehen Feinfraktionen zu nicht unwesentlichen Teilen aus Materialien, die wertvolle Ressourcen darstellen und als solche genutzt werden sollten. Dies stellt eine recyclingtechnische Herausforderung dar, da auch die Dissipation der Schadstoffe vermieden werden muss. Motivation für das Projekt ist daher die Schließung von Stoffkreisläufen von Metallen und mineralischen Materialien bei gleichzeitiger Ausschleusung oder Immobilisierung von Schadstoffen. Ziel und Innovation des Projekts MeteoR ist es, diese in großen Mengen anfallenden, aktuell problematischen Feinfraktionen wieder in Stoffkreisläufe einzugliedern und als Ressource zu nutzen, und damit einen bedeutenden Beitrag zur Weiterentwicklung der Kreislaufwirtschaft und Reduktion der CO2 Emissionen in Österreich zu leisten. Konkret werden dazu folgende interdisziplinäre Ansätze verfolgt: 1) Charakterisierung der Feinfraktionen und mechanische Aufbereitung zur Herstellung von recycelbaren Konzentraten, Sekundärrohstoffen und schadstoffentfrachteter Ersatzbrennstoffe für die Zementindustrie; 2) Erprobung thermochemischer Behandlungsverfahren für nicht weiter mechanisch behandelbare Feinfraktionen; 3) Erforschung der bei der thermochemischen Behandlung entstehenden Schlacken und deren Eignung zur Erzeugung alternativer Bindemittel (AAM), Zementzumahl- oder Betonzusatzstoffen (mit hydraulischer Reaktivität); 4) Entfernung/Immobilisierung von Schadstoffen; 5) LCA der untersuchten Verwertungswege sowie systemisch-abfallwirtschaftliche Bewertung. Der Innovationsgehalt des Projekts besteht darin, Technologiekonzepte zu erproben, um alle Bestandteile von Feinfraktionen (mineralische, metallische, organische) der hochwertigsten und bestmöglichen Verwertung zuzuführen. Durch den holistischen, systemischen Ansatz unterstützt das Projekt eine Reihe von UN-Nachhaltigkeitszielen und Ziele des EU Green Deals. Angestrebte Ergebnisse sind experimentell bestätigte Technologiekonzepte zur mechanisch-thermochemischen Behandlung bisher nicht verwertbarer Feinfraktionen aus Abfallbehandlungsanlagen zur Schließung von Stoffkreisläufen ohne Schadstoffverschleppung. Angestrebte Erkenntnis ist ein fundamentales Verständnis der Zusammensetzung und des Verwertungspotentials von Feinfraktionen, der Mobilität von Schadstoffen, deren Entfernbarkeit mit aufbereitungstechnischen Verfahren und deren Immobilisierung mit thermochemischen Verfahren oder alkalische Aktivierung.
StatusLaufend
Tatsächlicher Beginn/ -es Ende1/03/2328/02/26

Fingerprint

Erkunden Sie die Forschungsthemen, die von diesem Projekt angesprochen werden. Diese Bezeichnungen werden den ihnen zugrunde liegenden Bewilligungen/Fördermitteln entsprechend generiert. Zusammen bilden sie einen einzigartigen Fingerprint.