Von fehlenden Bestandsunterlagen zu einem belastbaren Bauwerksmodell für die handnahe und visuelle Prüfung von Infrastrukturbauwerken

Stefan Grubinger, Simon Jimenez, Wolfgang Walcher, Alexander Huber, Slaven Kalenjuk, Matthias Rebhan

Research output: Chapter in Book/Report/Conference proceedingConference paper

Abstract

Mit zunehmendem Bauwerksalter, aber auch zu Folge der Abnahme des Erhaltungszustandes der Straßen- und Schie-neninfrastruktur bzw. dem vermehrten Auftreten von Schäden und Schadensbildern, rücken Tätigkeiten wie die Prü-fung und Inspektion von Infrastrukturbauwerken zusehends in den Vordergrund. Der Fokus liegt darin, den aktuellen Zustand eines Objektes bzw. dessen Veränderung möglichst zutreffend zu erfassen, um daraus folgend erforderliche Maßnahmen und Tätigkeiten abzuleiten, um die Sicherheit, Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit der Infrastruktur ge-währleisten zu können. Im gesamten Bauwesen ist ein Rückstand in der Digitalisierung zu erkennen, wobei Building Information Modelling diesem Umstand als maßgeblicher Einfluss in der Baubranche entgegenwirkt. Diese Methode zur Planung, Erhaltung und Bewirtschaftung bezieht sich jedoch im Regelfall auf den Bereich des Neubaus und damit stark auf den Hochbau – im Tief- und Infrastrukturbau kommt die Planung und Ausführung basierend auf BIM-Mo-dellen und Prozessen nur eingeschränkt zum Einsatz. Im Bereich des Bauens im Bestandes, der Instandhaltung und Instandsetzung aber auch der Prüfung und Inspektion von Infrastrukturbauwerken sind digitale Lösungen meist Man-gelware. Die Bandbreite des Datenbestandes zu einem Bestandsbauwerk reicht von teils digitalen Unterlagen über analoge Planungen bis zum kompletten Fehlen von Planungs- und Dokumentationsunterlagen. Bei Bauwerksprüfun-gen und Kontrollen aber auch bei der Erhaltung und Instandsetzung sind diese Unterlagen jedoch unerlässlich. Diese in der Praxis oftmals vorhandene Lücke gilt es zu schließen und gleichzeitig eine Grundlage für die zuvor angeführten Aufgaben zu bilden. Einen Mehrwert und Ansatz, diesen Umständen mit einer praktikablen Lösung zu begegnen, stellt die Softwarelösung inspect3d dar, welche eine Kombination der digitalen Datenerfassung und Dokumentation in Sym-biose mit den Möglichkeiten von Bauwerksmodellen und innovativen Technologien wie Augmented Reality bietet. Das Ergebnis ist ein digitales Tool, welches die Einbindung unterschiedlicher Datenquellen ermöglicht. Diese Daten werden als Grundlage für die Erfassung von Schäden und Mängeln verwendet – ähnlich der analogen Erfassung in Skizzen und Plänen, jedoch mit dem Unterschied, dass zu Folge der digitalen Erfassung und dem Einfügen von Anno-tationen bereits vor Ort eine eindeutige Verortung, Kennzeichnung und Beschreibung der erfassten Informationen stattfindet. Im nachfolgenden Beitrag wird der hierzu anwendbare Workflow – sowie die sich daraus ergebenden Mög-lichkeiten anhand mehrerer Beispiele verdeutlicht.
Original languageGerman
Title of host publication5. Brückenkolloquium
Subtitle of host publicationFachtagung für Berurteilung, Planung, Bau, Instandhaltung und Betrieb von Brücken; Tagungshandbuch 2022
Place of PublicationTübingen
Publisherexpert verlag GmbH
Pages219-224
Number of pages6
ISBN (Print)978-3-8169-3549-0
Publication statusPublished - 6 Sept 2022
Event5. Brückenkolloquium - Technische Akademie Esslingen e.V., Ostfildern, Germany
Duration: 6 Sept 20227 Sept 2022

Seminar

Seminar5. Brückenkolloquium
Country/TerritoryGermany
CityOstfildern
Period6/09/227/09/22

Fields of Expertise

  • Sustainable Systems

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