Sowohl elektrische als auch magnetische Felder verursachen im Körperinneren elektrische Stromdichten. Wie sich
die Stromdichteanteile überlagern, ist bisher nicht ausreichend quantitativ untersucht. Die undifferenzierte Addition der Effektivwerte stellt in kritischen Fällen einen zu konservativen Ansatz dar. Da im Alltag die magnetischen gegenüber den elektrischen Feldern dominieren, können die intrakorporalen Stromdichteanteile der elektrischen Felder zumeist vernachlässigt werden. Zur Bewertung der Konformität mit den bestehenden Grenzwerten ist jedoch eine umso genauere Kenntnis des quantitativen Überlagerungsverhaltens der von den Feldern verursachten intrakorporalen Stromdichteanteile erforderlich, je mehr der zur Verfügung stehende Expositionsspielraum ausgenutzt werden muss. Mit Hilfe numerischer Simulation der intrakorporalen Stromdichteverteilung, die vom elektrischen und magnetischen Feld einer Hochspannungleitung in anatomischen Modellen eines erwachsenen Mannes verursacht wird soll die Problematik untersucht werden.