FWF - conti-crystallisation - Entwicklung eines kontinuierlichen Rohr-Kristallisator

Projekt: Forschungsprojekt

Projektdetails

Beschreibung

Es soll ein kontinuierliches Kristallisationskonzept entwickelt werden, welches auf dem Wachstum von Impfkristallen in einem Rohr basiert. Aufgrund des Rohrdurchmessers im Millimeterbereich ist es möglich, die Temperatur längs des Rohres genau zu kontrollieren und so einzustellen, dass ständig eine moderate Übersättigung der Lösung für das Kristallwachstum besteht. Der Kristallisationsprozess eignet sich für Substanzen deren Löslichkeit stark von der Temperatur abhängt, was für viele kristalline Stoffe zutrifft. Die enge Verweilzeitverteilung der Kristalle im Rohr sorgt für eine schmale Korngrößenverteilung (KGV) der Produkte. Das System soll für Anwendungen im Fein- und Lebensmittelchemikalienbereich, sowie speziell für pharmazeutische Anwendungen geeignet sein. Die Kristallgröße, die KGV und die Kristallform wirken sich sowohl auf das Verhalten der Partikel im Prozess und in weiteren Verarbeitungsschritten, als auch der Wirksubstanz im Körper aus. Die Kristallstruktur einer Substanz beeinflusst ebenfalls das Wirkstoffverhalten im Körper. Zusammen sind die KGV, die Form und die Kristallstruktur wesentliche Qualitätsmerkmale eines kristallinen Produkts. Es ist unerlässlich die kritischen Prozessparameter genau zu kontrollieren die eine Auswirkung auf die Qualitätsmerkmale haben. Zu den kritischen Prozessparametern die in dem Rohrkristallisator verändert und präzise eingestellt werden können, um in die Kristallisation einzugreifen, gehören unter anderem die (i) Beladung an Impfkristallen, (ii) die Übersättigung und (iii) Temperatur der ASA-EtOH Lösung, (iv) die Kühlgradienten, sowie die (v) Verweilzeit der Kristalle im Kristallisator (Fließgeschwindigkeit der Suspension bzw. Länge des Rohres). Die hervorragende Prozesskontrolle erlaubt es nicht nur die KGV, sondern auch die Größe und die Form der Kristalle aktiv zu gestalten, als auch die Kristallstruktur zu kontrollieren, wenn ein System dazu neigt mehrere Kristallstrukturen auszubilden. Natürlich können auch Lösungsmittelgemische und Zusatzstoffe verwendet werden, um Kristallform und Struktur, sowie die Bildung von Solvaten zu beeinflussen. Zusätzlich erlaubt die Rohrgeometrie mit dem schmalen Durchmesser eine einfache Online Prozesskontrolle des gesamten Eingangs- als auch Produktstroms im Hinblick auf die kritischen Prozessparameter als auch der Qualitätsmerkmale der Produkte. Somit können in diesem Kristallisationskonzept alle Punkte der Prozess Analytical Technology (PAT) und der Quality by Design (QbD) Bewegung leicht umgesetzt werden. Die kontinuierlich Betriebsart zusammen mit der zylindrischen Form erlauben es weitere Reaktorsegmente an den Prozess anzuschließen, wodurch ein direktes Auftragen eines "Coating" auf die Kristalle noch in der Lösung ermöglicht wird. Das zu entwickelnde System soll für mehre Substanzen getestet werden und trotzt der kleinen Geometrien in der Lage sein, Produktmasse in g/min. Maßstäben zu erzeugen. Darüber hinaus sollen die Einflüsse der oben genannten kritischen Prozessparameter auf die Produktqualitätsmerkmale hin untersucht werden. Ein direktes "Coaten" der Kristalle noch in Lösung ist ebenfalls vorgesehen. Die experimentelle Planung wird durch Simulation des Prozesses in Hinblick auf die flüssige- (differentielle Stoff- und Energiebilanzen), als auch feste Phase (Modellierung der Anzahldichteverteilung) unterstützt, um die Kristallisationsmethode zu optimieren und robust auslegen zu können.
StatusAbgeschlossen
Tatsächlicher Beginn/ -es Ende1/05/1330/06/17

Fingerprint

Erkunden Sie die Forschungsthemen, die von diesem Projekt angesprochen werden. Diese Bezeichnungen werden den ihnen zugrunde liegenden Bewilligungen/Fördermitteln entsprechend generiert. Zusammen bilden sie einen einzigartigen Fingerprint.