Die Erdatmosphäre wird täglich von 10 bis 100 Tonnen von Meteoren getroffen, die zu klein sind um zur
Erdoberfläche zu gelangen. Das Material verdampft und bildet vermutlich auf diese Weise die Nukleationskerne
von Eispartikeln und verursacht auch andere Phänomene, die in der Mesosphäre (70 bis 90 km) auftreten. Unter
bestimmten Bedingungen können sich dort nachtleuchtende Wolken (NLC) bilden, die vom Boden zu beobachten
sind. Innerhalb der Genauigkeit der Beobachtungen (Triangulation) blieben die Wahrscheinlichkeit und die Höhe
des Auftretens von NLC in den letzten 100 Jahren konstant. Hingegen ist eindeutig eine Helligkeitszunahme in den
20 Jahren feststellbar, seit welchen es Satellitenmessungen gibt. Eine Verbindung zwischen der Variabilität dieser
Phänomene und den menschlichen Eingriffen in die Atmosphäre zu finden ist Ziel vieler Untersuchungen. Für ein
gründliches Verständnis der Entstehung von nachtleuchtenden Wolken und mesosphärischen Radarechos ist es
wesentlich die angenommenen Nukleationskerne zu kennen. Ein eigens entwickeltes Gerät zur Untersuchung dieses
meteoritischen Staubes wird auf einer Serie von Höhenforschungsraketen geflogen. Die Vorgänge, die von diesen
Kernen zu den beobachtbaren Eiskristallen führen, hängen wesentlich vom Ladungszustand der Teilchen ab. Eine
genaue Kenntnis des Hintergrundplasmas ist daher wichtig um die Entstehung dieser Eiskristalle zu verstehen. Der
österreichische Anteil an diesen norwegisch-deutschen Raketennutzlasten besteht aus Instrumenten zur Messung
der Konzentration von Elektronen und positiven Ionen. Alle Experimentatoren werden gemeinsam die Daten aller
Meßgeräte für die Auswertung verwenden.