MORICE - Instandhaltung und Betrieb von Straßen- und Schieneninfrastrukturen, die den Auswirkungen des Klimawandels ausgesetzt sind

Das österreichische Straßen und Bahnnetz wurde in der Periode von 1950 bis 1980 großflächig ausgebaut und erneuert. Beim Bauwerksentwurf wurden nach den damaligen Vorschriften konstante Umweltbedingungen über die gesamte Nutzungsdauer vorausgesetzt. Aktuelle Klimamodelle und Simulationen bestätigen eine zunehmende Dynamik klimatischer Veränderungen in den vergangenen dreißig Jahren. Die zunehmende Dynamik saisonaler Effekte wird begleitet von intensiven Niederschlagsereignissen, Trockenperioden und Änderungen der Vegetationsart und dichte am an die Infrastruktur angrenzenden Gelände. Obwohl die langfristigen klimatischen Entwicklungen nur eingeschränkt prognostiziert werden können, ist bereits eine Fortsetzung dieses Trends problematisch für die Zuverlässigkeit und den Erhaltungszustand der Straßen und Bahninfrastruktur. Im Fokus des Forschungsprojektes MORICE stehen die Abgrenzung und Definition klimawandelbedingter Schädigungsmechanismen und die Ausarbeitung einer methodischen Strategie für die frühzeitige Ermittlung des Gefährdungspotentials. Durch das Projekt werden Grundlagen für die Ausarbeitung neuer Richtlinien zur Kontrolle und Prüfung von Ingenieurbauwerken erarbeitet, um diese Szenarien zukünftig in ein aktives Erhaltungsmanagement integrieren zu können. Das Schädigungspotential durch geänderte Umweltbedingungen wird kategorisiert und die Infrastrukturbauwerke werden hinsichtlich ihrer Vulnerabilität gegenüber diesen Prozessen typisiert. Diese Typisierung bildet den Ausgangspunkt für die Adaptierung bestehender Prüfmethoden und die Entwicklung neuer Erhaltungsstrategien gefährdeter Bauwerke. Die Ergebnisse fließen direkt in die Arbeitspapiere und Richtlinien des FSV ein. Dadurch erhalten die Entscheidungsträger im Infrastrukturmanagement einen thematischen Überblick und konkrete Handlungsempfehlungen, um die Erhaltungsstrategie an zukünftige Aufgaben anzupassen.