Incident management in long railway tunnels, taking the Koralm tunnel as an example

Titel in Übersetzung: Notfallmanagement in langen Eisenbahntunneln am Beispiel des Koralmtunnels

Publikation: Beitrag in Buch/Bericht/KonferenzbandBeitrag in einem KonferenzbandBegutachtung

Abstract

Bei unterirdischen Verkehrsinfrastrukturanlagen wie zum Beispiel lange Eisenbahntunnels, spielen die betrieblichen Abläufe im Notfall eine Schlüsselrolle in der Ereignisbewältigung. Das zeitliche Zusammenspiel der Alarmierungskette und der Zug- und Lüftungssteuerung müssen sicherstellen, dass die zu evakuierenden Personen einerseits sicher den Gefahrenbereich verlassen und anderseits möglichst unbeschadet sichere Wartebereiche bis zum Eintreffen der Einsatzkräfte erreichen können.
Am Beispiel des Koralmtunnels soll die Komplexität dieser Zusammenhänge erläutert und auf diverse Diskrepanzen zwischen Theorie und Praxis hingewiesen werden.
Der Koralm Eisenbahntunnel ist das Kernstück der ca. 130km langen Koralmbahn und soll nach seiner Fertigstellung eine Länge von knapp 32,9km haben. Der Koralmtunnel besitzt zwei einspurige Fahrtunnel mit Querverbindungen im Abstand von je 500m. Insgesamt gibt es 69 Querschläge. Etwa in der Mitte der Tunnelstrecke befindet sich eine Nothaltestelle mit einer Länge von ca. 950m. Die Nothaltestelle besteht aus je einem Nothaltebahnsteig pro Fahrtunnel und einem zwischen den beiden Fahrtunneln liegenden Rettungsraum. Im Notfall flüchten die Zugpassagiere vom Zug über die Notausgänge in den Rettungsraum und warten dort auf den Transport ins Freie.
Neben diversen Sicherheitssysteme am Rollmaterial selbst (Notbremsüberbrückung und Notlaufeigenschaften die den Zug noch 15 Minuten lauffähig halten) sorgt ein mechanisches Lüftungssystem (Notfalllüftung) für zusätzliche Sicherheit. Die Notfalllüftung setzt im Notfall den nicht betroffenen Fahrtunnel unter Überdruck, damit der Rauch aus der Notfallröhre nicht in den sicheren Bereich überströmen kann. Dazu wird über Lüftungsbauwerke an den beiden äußeren Tunnelabschnitten mit Hilfe von Axialventilatoren Außenluft in den sicheren Fahrtunnel gefördert und damit auf Überdruck gesetzt. Dieser Überdruck gewährleistet auch, dass die Nothaltestelle während der gesamten Dauer der Evakuierung mit Luft versorgt und auch rauchfrei gehalten wird. Diesbezüglich gibt es eine klare Definition von Schutzzielen welche so rasch wie möglich erreicht und danach über die gesamte Dauer des Notfalls eingehalten werden müssen.
Die aerodynamisch sehr komplexe Interaktion der Notfalllüftung mit fahrenden Zügen, sich erratisch öffnende und schließende Notausgangstüren wurde mit eindimensionalen instationären Simulationsprogrammen untersucht und auf den Korlamtunnel hin optimiert. Als Besonders schwierig gestaltet sich in diesem Zusammenhang die Sicherstellung der Rauchfreihaltung der sicheren Bereiche und Fluchtwege der Nothaltestelle während der Vorbeifahrt eines Zuges in der sicheren Röhre am Ereignisort und gleichzeitiger Entfluchtung der Passagiere in der Notfallröhre.
In diesem Artikel soll die Komplexität der betrieblichen Abläufe im Zusammenspiel mit den schwierigen aerodynamischen Gegebenheiten zu Beginn und während eines Notfalls aufgezeigt und der Lösungsweg zur Erreichung der geforderten Schutzziele am Beispiel des Koralmtunnels skizziert werden.
Titel in ÜbersetzungNotfallmanagement in langen Eisenbahntunneln am Beispiel des Koralmtunnels
Originalspracheenglisch
TitelProceedings from the Tenth International Symposium on Tunnel Safety and Security
ErscheinungsortBorås, Sweden
Herausgeber (Verlag)RISE Research Institutes of Sweden AB
Seiten427-438
ISBN (elektronisch)978-91-89757-89-9
PublikationsstatusVeröffentlicht - 2 Mai 2023
VeranstaltungInternational Symposium on Tunnel Safety and Security: ISTSS 2023 - Clarion Hotel Stavanger, Stavanger, Norwegen
Dauer: 26 Apr. 202328 Apr. 2023
https://www.ri.se/en/istss

Konferenz

KonferenzInternational Symposium on Tunnel Safety and Security
KurztitelISTSS
Land/GebietNorwegen
OrtStavanger
Zeitraum26/04/2328/04/23
Internetadresse

Schlagwörter

  • incident management
  • railway tunnel
  • emergency station
  • aerodynamic simulation
  • ventilation
  • escape rooms
  • Koralm tunnel

Fields of Expertise

  • Mobility & Production

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